Post by Rüdiger SilbererPost by Gerald FixPost by Gerd MuckIch lese gerade eine Biographie eines Mannes, der von 1825 bis 1890 in
England lebte. Er spricht häufig von 100 Pfund und anderen Summen, die
mir heute als Peanuts erscheinen, damals aber enorme Beträge gewesen
sein müssen. Wie wäre eine ungefähre Umrechnung zum Euro?
Das ist nicht so einfach - wie verhält sich denn der Euro heute
z.B zur DM von 1970? Man kann nicht so einfach Währungen
vergleichen, die nicht gleichzeitig existieren.
Man muß auf jeden Fall die Kaufkraft zu jeweiligen Zeit berücksichtigen.
"Die Kaufkraft" setzt aber auch einen einfachen Faktor voraus. Der ist
aber nicht einmal zur gleichen Zeit in der gleichen Gesellschaft
unstrittig (siehe die Diskussion um den "Pensionistenindex"), über 150
Jahre mit einschneidenden technischen und gesellschaftlichen
Entwicklungen wird das ganz unmöglich.
Agatha Christie wird die Aussage zugeschrieben: "Als ich jung war,
konnte ich mir nicht vorstellen, je so reich zu sein, mir ein Auto
leisten zu können, oder so arm, mir kein Dienstmädchen leisten zu
können." Das mag nicht ganz richtig sein, aber es illustriert die Sache
ganz gut: Je nachdem, ob man die "Kaufkraft" am Preis eines Autos oder
am Stundenlohn eines Dienstmädchens festmacht, kommen da ganz andere
Entwicklungen heraus (und man darf nicht vergessen, dass im 19.
Jahrhundert noch sehr viel in Naturalien gezahlt wurde). Der "Warenkorb"
hat sich ja auch entsprechend geändert.
Angesichts dessen ist der Faktor 9 zwischen den beiden von Andrej
genannten Zahlen schon fast überraschend niedrig.
hp