Discussion:
Wert des brit. Pfundes zum Euro im Jahr 1850
(zu alt für eine Antwort)
Gerd Muck
2009-12-29 13:43:47 UTC
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Hallo!

Ich lese gerade eine Biographie eines Mannes, der von 1825 bis 1890 in
England lebte. Er spricht häufig von 100 Pfund und anderen Summen, die
mir heute als Peanuts erscheinen, damals aber enorme Beträge gewesen
sein müssen. Wie wäre eine ungefähre Umrechnung zum Euro?

Danke, Gerd
Andrej Kluge
2009-12-29 14:02:28 UTC
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Hi,
Post by Gerd Muck
Ich lese gerade eine Biographie eines Mannes, der von 1825 bis 1890
in England lebte. Er spricht häufig von 100 Pfund und anderen
Summen, die mir heute als Peanuts erscheinen, damals aber enorme
Beträge gewesen sein müssen. Wie wäre eine ungefähre Umrechnung zum
Euro?
laut http://www.measuringworth.com/ukcompare/index.php

waren 1850 100 Pfund:

£8,563.97 using the retail price index.
£77,356.40 using average earnings.

wert.

Such dir was aus :-)

Ciao
AK
Gerd Muck
2009-12-29 14:31:39 UTC
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Post by Andrej Kluge
Hi,
Post by Gerd Muck
Ich lese gerade eine Biographie eines Mannes, der von 1825 bis 1890
in England lebte. Er spricht häufig von 100 Pfund und anderen
Summen, die mir heute als Peanuts erscheinen, damals aber enorme
Beträge gewesen sein müssen. Wie wäre eine ungefähre Umrechnung zum
Euro?
laut http://www.measuringworth.com/ukcompare/index.php
£8,563.97 using the retail price index.
£77,356.40 using average earnings.
wert.
Such dir was aus :-)
Ich hatte mal gelesen, daß 1 Pfund im 19. Jh. verglichen mit der
heutigen Kaufkraft etwa 100-150 Euro wert gewesen sein soll.

Wenn in meiner Biographie ein Mann 100 Pfund für sein karitatives
Projekt gespendet bekam, dann waren das wohl 10.000 bis 15.000 Euro
unseres Papiergeldes von heute.

Gerd
Peter J. Holzer
2009-12-31 13:32:33 UTC
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Post by Gerd Muck
Ich hatte mal gelesen, daß 1 Pfund im 19. Jh. verglichen mit der
heutigen Kaufkraft etwa 100-150 Euro wert gewesen sein soll.
Beobachtung am Rande: 1 Pfund Silber ist derzeit ca. 170 Euro wert.

hp
Gerry Milligan
2009-12-30 20:50:30 UTC
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Post by Andrej Kluge
£8,563.97 using the retail price index.
£77,356.40 using average earnings.
Sagt also fast gar nichts - und die diesen Preisen entsprechenden Waren
dürften weitgehend andere sein ...
Gerald Fix
2009-12-29 14:08:33 UTC
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Post by Gerd Muck
Ich lese gerade eine Biographie eines Mannes, der von 1825 bis 1890 in
England lebte. Er spricht häufig von 100 Pfund und anderen Summen, die
mir heute als Peanuts erscheinen, damals aber enorme Beträge gewesen
sein müssen. Wie wäre eine ungefähre Umrechnung zum Euro?
Das ist nicht so einfach - wie verhält sich denn der Euro heute
z.B zur DM von 1970? Man kann nicht so einfach Währungen
vergleichen, die nicht gleichzeitig existieren.

In http://tinyurl.com/y973ojb (führt zu www.moneymuseum.com)
wird der Wert eines Pfundes 1851 mit 25 Schweizer Franken
angesetzt.

Ich habe gerade Vernes "Reise um die Welt in 80 Tagen" nicht zur
Hand, aber in diesem Buch müsste das Pfund-Dollar-Verhältnis
beschrieben sein. (Wenn ich mich recht erinnere).
--
Viele Grüße
Gerald Fix
Rüdiger Silberer
2009-12-29 15:32:05 UTC
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Post by Gerald Fix
Post by Gerd Muck
Ich lese gerade eine Biographie eines Mannes, der von 1825 bis 1890 in
England lebte. Er spricht häufig von 100 Pfund und anderen Summen, die
mir heute als Peanuts erscheinen, damals aber enorme Beträge gewesen
sein müssen. Wie wäre eine ungefähre Umrechnung zum Euro?
Das ist nicht so einfach - wie verhält sich denn der Euro heute
z.B zur DM von 1970? Man kann nicht so einfach Währungen
vergleichen, die nicht gleichzeitig existieren.
Man muß auf jeden Fall die Kaufkraft zu jeweiligen Zeit berücksichtigen.
100 Pfund in jener Zeit waren ausreichend ein ganzes Jahr davon zu leben
und zwar gar nicht schlecht.
--
Niemand kann ein großer Denker werden, solange er nicht einsieht,
daß die erste Tugend eines Denkers die ist, seinem Verstand zu folgen,
egal zu welcher Schlußfolgerung er ihn auch führt.

- John Stuart Mill -
Peter J. Holzer
2009-12-29 21:53:48 UTC
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Post by Rüdiger Silberer
Post by Gerald Fix
Post by Gerd Muck
Ich lese gerade eine Biographie eines Mannes, der von 1825 bis 1890 in
England lebte. Er spricht häufig von 100 Pfund und anderen Summen, die
mir heute als Peanuts erscheinen, damals aber enorme Beträge gewesen
sein müssen. Wie wäre eine ungefähre Umrechnung zum Euro?
Das ist nicht so einfach - wie verhält sich denn der Euro heute
z.B zur DM von 1970? Man kann nicht so einfach Währungen
vergleichen, die nicht gleichzeitig existieren.
Man muß auf jeden Fall die Kaufkraft zu jeweiligen Zeit berücksichtigen.
"Die Kaufkraft" setzt aber auch einen einfachen Faktor voraus. Der ist
aber nicht einmal zur gleichen Zeit in der gleichen Gesellschaft
unstrittig (siehe die Diskussion um den "Pensionistenindex"), über 150
Jahre mit einschneidenden technischen und gesellschaftlichen
Entwicklungen wird das ganz unmöglich.

Agatha Christie wird die Aussage zugeschrieben: "Als ich jung war,
konnte ich mir nicht vorstellen, je so reich zu sein, mir ein Auto
leisten zu können, oder so arm, mir kein Dienstmädchen leisten zu
können." Das mag nicht ganz richtig sein, aber es illustriert die Sache
ganz gut: Je nachdem, ob man die "Kaufkraft" am Preis eines Autos oder
am Stundenlohn eines Dienstmädchens festmacht, kommen da ganz andere
Entwicklungen heraus (und man darf nicht vergessen, dass im 19.
Jahrhundert noch sehr viel in Naturalien gezahlt wurde). Der "Warenkorb"
hat sich ja auch entsprechend geändert.

Angesichts dessen ist der Faktor 9 zwischen den beiden von Andrej
genannten Zahlen schon fast überraschend niedrig.

hp
Rüdiger Silberer
2009-12-30 10:26:02 UTC
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Post by Peter J. Holzer
Post by Rüdiger Silberer
Man muß auf jeden Fall die Kaufkraft zu jeweiligen Zeit berücksichtigen.
"Die Kaufkraft" setzt aber auch einen einfachen Faktor voraus. Der ist
aber nicht einmal zur gleichen Zeit in der gleichen Gesellschaft
unstrittig (siehe die Diskussion um den "Pensionistenindex"), über 150
Jahre mit einschneidenden technischen und gesellschaftlichen
Entwicklungen wird das ganz unmöglich.
Mit einem einfachen Faktor wird man aber auch nicht zurecht kommen.
Wieviel brauchte man für die Wohnung, Heizung, Essen. Und bei
"Höhergestellten" stellt sich die Frage, wieviel man für das unbedingt
notwendige Personal ausgeben muß.
Post by Peter J. Holzer
Agatha Christie wird die Aussage zugeschrieben: "Als ich jung war,
konnte ich mir nicht vorstellen, je so reich zu sein, mir ein Auto
leisten zu können, oder so arm, mir kein Dienstmädchen leisten zu
können." Das mag nicht ganz richtig sein, aber es illustriert die Sache
ganz gut: Je nachdem, ob man die "Kaufkraft" am Preis eines Autos oder
am Stundenlohn eines Dienstmädchens festmacht, kommen da ganz andere
Entwicklungen heraus (und man darf nicht vergessen, dass im 19.
Jahrhundert noch sehr viel in Naturalien gezahlt wurde). Der "Warenkorb"
hat sich ja auch entsprechend geändert.
Ein schöner Vergleich. Das durchscnittliche Jahreseinkommen der
jeweiligen Personengruppe dürfte daher besser geeignet sein.
Post by Peter J. Holzer
Angesichts dessen ist der Faktor 9 zwischen den beiden von Andrej
genannten Zahlen schon fast überraschend niedrig.
Das scheint mir auch so.
--
Niemand kann ein großer Denker werden, solange er nicht einsieht,
daß die erste Tugend eines Denkers die ist, seinem Verstand zu folgen,
egal zu welcher Schlußfolgerung er ihn auch führt.

- John Stuart Mill -
Walter Schmid
2009-12-31 10:41:15 UTC
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Post by Rüdiger Silberer
Post by Peter J. Holzer
Angesichts dessen ist der Faktor 9 zwischen den beiden von Andrej
genannten Zahlen schon fast überraschend niedrig.
Das scheint mir auch so.
Van Goghs sind mindestens 100'000 mal teurer, aber Bananen (sogar
nominal) billiger geworden.

Gruss

Walter
Walter A. Schmidt
2009-12-31 11:12:33 UTC
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Post by Walter Schmid
Van Goghs sind mindestens 100'000 mal teurer, aber Bananen (sogar
nominal) billiger geworden.
_1851_ hättest du selbst für den heutigen Preis keinen van Gogh
bekommen ;-)

scnr
Walter
Walter Schmid
2009-12-31 15:35:09 UTC
Permalink
Post by Walter A. Schmidt
Post by Walter Schmid
Van Goghs sind mindestens 100'000 mal teurer, aber Bananen (sogar
nominal) billiger geworden.
_1851_ hättest du selbst für den heutigen Preis keinen van Gogh
bekommen ;-)
Aber für Kritzeleien des kleinen van G. von 1855 würde man heute
6-stellige Summen bieten! Die Teuerung von 1850 bis 1855 dürfte
keine Grössenordnungen durcheinander gebracht haben.

Gruss

Walter
Roland Franzius
2009-12-31 13:04:48 UTC
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Post by Walter Schmid
Post by Rüdiger Silberer
Post by Peter J. Holzer
Angesichts dessen ist der Faktor 9 zwischen den beiden von Andrej
genannten Zahlen schon fast überraschend niedrig.
Das scheint mir auch so.
Van Goghs sind mindestens 100'000 mal teurer, aber Bananen (sogar
nominal) billiger geworden.
Das Kilo Dampflokomotive zB bekommt man heutzutage fast nachgeworfen.
--
Roland Franzius
Wolfram Heinrich
2009-12-31 14:11:28 UTC
Permalink
Post by Roland Franzius
Post by Walter Schmid
Van Goghs sind mindestens 100'000 mal teurer, aber Bananen (sogar
nominal) billiger geworden.
Das Kilo Dampflokomotive zB bekommt man heutzutage fast nachgeworfen.
Gems mir 50 Deka Lok, aufgeschnitten.

Ciao
Wolfram
--
Die listige Rache an besseren Zielen ist die, daß man sie als erreicht
ausgibt.
ERNST BLOCH
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu>

Walter Schmid
2009-12-31 15:37:52 UTC
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Post by Roland Franzius
Post by Walter Schmid
Post by Rüdiger Silberer
Post by Peter J. Holzer
Angesichts dessen ist der Faktor 9 zwischen den beiden von Andrej
genannten Zahlen schon fast überraschend niedrig.
Das scheint mir auch so.
Van Goghs sind mindestens 100'000 mal teurer, aber Bananen (sogar
nominal) billiger geworden.
Das Kilo Dampflokomotive zB bekommt man heutzutage fast nachgeworfen.
Aluminium war einmal so teuer, dass nur Könige mit Alu-Löffeln aßen.

Gruss

Walter
Wolfram Heinrich
2010-01-01 10:43:52 UTC
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Post by Walter Schmid
Post by Roland Franzius
Das Kilo Dampflokomotive zB bekommt man heutzutage fast nachgeworfen.
Aluminium war einmal so teuer, dass nur Könige mit Alu-Löffeln aßen.
Das liegt am Ersten Hauptsatz der Ästhetik: Je mehr das Zeug kostet, desto
schöner ist es.

Ciao
Wolfram
--
Christen sind hoffnungslos optimistisch,
Buddhisten sind hoffnungsvoll pessimistisch.
OLIVER CROMM
<http://derfranzehatgsagt.blogspot.com/> <www.theodor-rieh.de/heinrich>
<www.mpu-forum.eu> http://youtu.be/oDjbbkGVT4Q
Hans Altmeyer
2009-12-30 00:20:57 UTC
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Post by Rüdiger Silberer
100 Pfund in jener Zeit waren ausreichend ein ganzes Jahr davon zu leben
und zwar gar nicht schlecht.
Mehr war natürlich noch schöner, und man mußte das Geld gar nicht mal
ausgeben - s. Mark Twains Erzählung "Die Eine-Million-Pfundnote".

Gruß, Hans
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